Neues Ident-System bei der Müllabfuhr: 35.000 Tonnen werden gechippt

Papier-, Bio- und Restmülltonnen in Rüsselsheim erhalten in den kommenden Wochen einen Chip.

 


Im Zuge der Digitalisierung führt der Städteservice ein neues Ident-System bei der Müllabfuhr ein. Alle satzungsgemäß angemeldeten Papier-, Bio- und Restmülltonnen in Rüsselsheim werden dazu in den kommenden Wochen mit einem digital auslesbaren Chip im Deckel versehen.

Der Städteservice möchte in Sachen Digitalisierung mit anderen Kommunen aufschließen. Ein Schritt in diese Richtung besteht in der digitalen Erfassung aller Müllbehälter im Stadtgebiet sowie ihrer Leerungsdaten.

Die Vorbereitungen für die Einführung des sogenannten „Ident-Systems“, bei dem die Tonnen über einen eingebauten Chip eindeutig identifiziert und ihrem Besitzer zugeordnet werden können, laufen derzeit auf Hochtouren: Alle 11 Groß- und Kleinmüllfahrzeuge des Städteservice wurden umgerüstet. Sie verfügen jetzt über einen Bordcomputer, zwei Touch-Screens und Sensoren zum Auslesen der Mülltonnen-Chips bei der Leerung.

Die Firma C-Ware wurde zudem mit dem Einbau von rund 35.000 Chips in die Papier-, Bio- und Restmülltonnen Rüsselsheims beauftragt. Das „Chippen“ der Tonnen erfolgt innerhalb des kommenden Monats. Darüber hinaus wurde ein neues Bürgerportal in Betrieb genommen. Rüsselsheimer Eigentümerinnen und Eigentümer können darüber ab Januar nächsten Jahres unter anderem die Leerungsdaten ihrer Tonnen sowie etwaige Fehlermeldungen und Gebührenbescheide online einsehen.

Nähere Informationen zur Einführung des Ident-Verfahrens sowie zur Nutzung des Bürgerportals sendet der Städteservice allen Eigentümerinnen und Eigentümern in den kommenden Wochen postalisch zu. Um einen reibungslosen Einbau der Chips zu gewährleisten, müssen Eigentümer die in dem Anschreiben enthaltenen Etiketten zum angegebenen Termin auf die dafür vorgesehenen Abfallbehälter aufkleben. Nur Tonnen, welche das korrekte Etikett haben, werden mit dem dazugehörigen Chip versehen. Unangemeldete Tonnen und Tonnen, welche die falsche Größe haben, können so angepasst bzw. aus dem Verkehr gezogen werden.

Der Städteservice erwartet durch die Einführung dieser Technik eine Reduktion der Müllbehälter um bis zu 5%. Da für illegale oder nicht ordnungsgemäß angemeldete Tonnen keine oder zu geringe Gebühren gezahlt werden, trägt das Ident-System zur Stabilisierung des Gebührenhaushalts bei. Und erspart den Mitarbeitern des Städteservice unnötige Arbeit.

Doch wie funktioniert das Ident-System? Der eingebaute Chip wird beim Einhängen der Tonne in den Leerungskamm des Müllfahrzeugs ausgelesen. Dabei wird überprüft, ob die Tonne ordnungsgemäß angemeldet und der Leerungstag korrekt ist. Tonnen, die am falschen Leerungstag rausgestellt wurden oder keinen Chip haben, können ab 1. Januar 2024 nicht mehr geleert werden.

Auch die Meldung von Fehlern bei der Leerung, beispielsweise aufgrund einer vereisten oder defekten Tonne, geht durch das neue System schneller und unkomplizierter vonstatten. Über einen Touch-Screen am Fahrzeug können die Mitarbeiter des Städteservice Fehler oder Sonderleerungen direkt vor Ort ins System eingeben. Für die Eigentümer sind diese Daten anschließend über das Bürgerportal einsehbar.