Wegen Trockenschäden: Baumfällungen auf dem Waldfriedhof

Der extrem trockene und heiße Sommer 2018 hat viele Bäume auf dem Rüsselsheimer Waldfriedhof geschädigt, insbesondere Kiefern sind betroffen. Um die Wegesicherheit auf dem parkartigen Friedhofsgelände zu gewähren, beginnt eine Spezialfirma im Auftrag des Städteservice Raunheim Rüsselsheim (STS) in der kommenden Woche mit Sicherungs- und Fällarbeiten.


Rüsselsheim, 1. Februar 2019. Das Kiefernsterben im Rüsselsheimer Wald nach dem Sommer 2018 trifft auch das Gelände des an den Ostpark angrenzenden Waldfriedhofes: 44 Kiefern müssen gefällt werden, weil sie die trockenen und heißen Monate nicht überlebt haben. Auch zahlreiche weitere Bäume weisen Trockenschäden auf, beispielsweise abgestorbene Kronen. Hier sind insgesamt rund 100 Rückschnitte und Sicherungsmaßnahmen zur Stabilisierung von Bäumen notwendig.

Ein Spezialunternehmen aus Offenbach beginnt in der kommenden Woche mit sämtlichen Arbeiten, erklärt Michael Eggerding, Leiter der Grünpflege des STS. „Die Experten setzen dabei durchgehend Seilklettertechnik ein,“ sagt Eggerding. Das heißt, dass die Baumpfleger zunächst bis hoch in die Bäume klettern. Mit Seilen wird aber auch das entnommene Holz gesichert und zu Boden gelassen. Das betrifft größere Äste bei Rückschnitten genauso wie ganze Elemente des Baumstamms bei Fällungen. Teils werden sogar Seilbrücken von Baum zu Baum gebaut, um das Holz sicher ablassen zu können.

„Die Arbeiten werden die Abläufe im Friedhof so wenig wie möglich einschränken. Wir bitten aber um Verständnis, wenn aus Sicherheitsgründen einzelne Grabstätten zeitweilig nicht zu erreichen sind,“ sagt Eggerding. Die Sicherheit ist auch der wichtigste Grund für die jetzt anstehenden Arbeiten. Hier geht es insbesondere um die Wegesicherheit auf dem parkartigen Friedhofsgelände. Denn von ganz oder teilweise abgestorbenen Bäumen geht ein nicht unerhebliches Risiko durch herabfallendes Totholz aus. 

„Es ist unsere Aufgabe, auf den Friedhofsgeländen für Sauberkeit und Sicherheit zu sorgen. Deshalb gehen wir diese notwendige Pflegemaßnahme jetzt in Zusammenarbeit mit dem erfahrenen Fachunternehmen gezielt an,“ sagt Jens Will, Leiter des Städteservice Raunheim Rüsselsheim. Die Maßnahme soll aber auch verhindern, dass Schädlinge die abgestorbenen Bäume befallen und sich von dort verstärkt auf den restlichen Bestand des Waldfriedhofes ausbreiten.

Angesichts der Klimaveränderung wird dieser Arbeitseinsatz wohl kein Einzelfall bleiben, schätzt Fachmann Eggerding: „Schon die Sommer der letzten zehn bis 15 Jahre waren von sehr geringen Niederschlagsmengen geprägt, die extreme Hitze und Trockenheit 2018 wirkte sich nun fatal aus,“ fasst der Leiter der STS-Grünpflege zusammen. Der Städteservice behält deshalb besonders betroffene Bereiche wie den Waldfriedhof noch genauer im Auge als sonst schon üblich: „Wir haben dort die Kontrollhäufigkeit durch unsere Baumprüfer von einem Jahr auf sechs Monate reduziert. Das betrifft neben dem Waldfriedhof zum Beispiel auch das Gelände des Waldschwimmbades,“ sagt Eggerding.

Die zunehmend trockenen Sommer werden den Baumbestand des Rüsselsheimer Waldfriedhofes langfristig verändern und auch verjüngen. Denn auf die gefällten alten Kiefern folgen junge Bäume. Bereits 2018 hat die Friedhofsverwaltung 30 Bäume auf den Areal nachpflanzen lassen. Die anderen Friedhöfe im Aufgabenbereich des STS sind nicht so stark von den Trockenschäden betroffen. Weder auf dem Raunheimer Friedhof, noch auf den drei anderen Friedhöfen in Rüsselsheim seien deshalb aktuell ähnliche Fällungen und Sicherungsmaßnahmen notwendig, sagt Eggerding.