Weltweit gelesen: Städteservice-Azubi im Drägerheft

Yassine Tajouaout (21) absolviert beim Städteservice Raunheim Rüsselsheim (STS) eine Ausbildung zur Fachkraft für Rohr-, Kanal- und Industrieservice. Jetzt berichtet das in vier Sprachen weltweit erscheinende Drägerheft über den Azubi.


„Die Rückmeldungen von Kollegen und Freunden, von Bekannten und Familie über den Bericht waren super“, sagt Yassine Tajouaout. Der Auszubildende des Städteservice Raunheim Rüsselsheim (STS) ist in der November-Ausgabe des weltweit in vier Sprachen (deutsch, englisch, französisch und spanisch) erscheinenden Drägerheftes porträtiert worden. In der Rubrik „Menschen, die bewegen“ berichtet die schon seit 1912 erscheinende Kundenzeitschrift des Drägerwerks aus der Hansestadt Lübeck über den 21 Jahre alten Rüsselsheimer. Das Unternehmen stellt vor allem Gasmesstechnik, Atemschutz und Medizintechnik her.

Gleich zu Beginn des Artikels betont Tajouaout, Auszubildender im zweiten Lehrjahr, dass jeder Kanal-Fachmann des STS große Verantwortung für das ganze Team trägt: „Sicherheit steht für uns an erster Stelle“ wird er im Artikel zitiert. Was das in der Praxis heißt? Tajouaout erklärt: Zum Beispiel, dass die Fachleute bei der Arbeit in der Kanalisation moderne Gaswarntechnik einsetzen. Diese Geräte überwachen die Konzentrationen der gefährlichen Stoffe Schwefelwasserstoff, Methan und Kohlendioxid und warnen außerdem vor zu wenig Sauerstoff in der Atmosphäre unter Tage. Für den Notfall hat man zudem stets einen Sauerstoff-Selbstretter dabei. Dazu kommt, dass die Kanalarbeiter immer im Team arbeiten – der zweite Mann sichert von oben mit einer Leine. „Rettungsübungen gehören zu den festen Inhalten der Aus- und Weiterbildung“, erklärt der Azubi. Bei sehr komplexen Einsätzen des STS sind zudem Fachleute der Feuerwehr mit im Team.

Der Beruf, den Yassine Tajouaout beim STS erlernt, braucht ein gutes Verständnis für technische, chemische und physikalische Zusammenhänge. Das entsprechende Fachwissen wird den Auszubildenden unter anderem in der Berufsschule im bayerischen Lauingen vermittelt. „Es ist spannend, dort mit Schülern aus ganz Deutschland gemeinsam zu lernen“, sagt Yassine Tajouaout. Zu den Lerninhalten gehört beispielsweise auch das Entnehmen von Wasserproben für Laboranalysen. Das spielt zwar in der Praxis des STS keine große Rolle, ist dafür aber beispielsweise in den Kläranlagen umso wichtiger – und diese wiederum gehören schließlich zum Infrastrukturnetz der städtischen Kanalisation. „Ich finde es gut, diese Zusammenhänge zu kennen“, sagt der Auszubildende.

Mindestens ebenso wichtig wie theoretisches Fachwissen ist aber die Praxis. Und die lernt der Azubi im Team des STS kennen. Dazu gehört auf der einen Seite der Umgang mit den hochmodernen Maschinen wie dem vierachsigen Kanalfahrzeug „Helikopter“. Dazu gehört aber auch, die vielfältigen Kanalisationsbauten unter den beiden Städten kennenzulernen. Der STS pflegt das gesamte Kanalnetz in Rüsselsheim (287 Kilometer) und Raunheim (68 Kilometer), erläutert Vorarbeiter Ahmed Abdelouahhab.

Über seinen Ausbildungsberuf sagt Tajouaout: „Das ist technisch interessant und vielseitig. Denn zu den Einsätzen an den Kanalisationsstrecken (mit Mischwasser-, Regenwasser- und Schmutzwasserkanalisation) kommen Anlagen vom Sinkkasten bis zum großen Pumpwerk. Auch die Fallstrangreinigungen mit der Spiralmaschine in Mehrfamilienhäusern und Einsätze in der freien Natur gehören dazu.“ So kümmern sich die Kanal-Experten zum Beispiel um die Funktion von Zuläufen zum Kanalnetz für das Oberflächenwasser im Raunheimer Wald, und sie pflegen die Beckenverbindungen und Durchläufe entlang der Horlache in Rüsselsheim.

„Über das Porträt von Herrn Tajouaout im Drägerheft hat sich der komplette Städteservice sehr gefreut“, sagt Jens Will, Vorstand des STS.