Rüsselsheim von A bis Z im Regal

Jutta Kissel, Abteilungsleiterin der Verkehrssicherung

Selbst in den Zeiten von Google Maps sind Straßennamenschilder wichtig. Der Städteservice Raunheim Rüsselsheim AöR (STS) hat sie für fast alle Rüsselsheimer Straßen auf Lager: Als Ersatz, falls ein Schild beschädigt wird.


Wie lang die Rüsselsheimer Robert-Bunsen-Straße ist? Jutta Kissel, Abteilungsleiterin Verkehrssicherung beim Städteservice Raunheim Rüsselsheim AöR (STS) weiß die Antwort: Gut einen Meter misst der Straßenzug im Dicken Busch mit seinen zahlreichen Seitenarmen! 

Das Maß gilt natürlich nicht für die Straße selbst, die von der Innenstadt kommend vom Evreuxring rechts abbiegt, den Hessenring kreuzt und in den Keplerring übergeht. Vielmehr bezieht sich die Angabe auf ein typisches Straßennamenschild. Diese Schilder sind das Verkehrszeichen 437 nach der Straßenverkehrsordnung. Auf ihnen steht der Name der jeweiligen Straße, sowie notwendigen Ergänzungen. 

„Zwischen 250 und 300 Schilder haben wir hier auf Lager“, sagt Jutta Kissel und führt in einen großen Raum des STS-Standorts in der Rüsselsheimer Johann-Sebastian-Bach-Straße. In einem hölzernen Regal findet sich das ganze ABC der Straßennamen, fein säuberlich geordnet und sofort griffbereit. Die Schilder mit den ganz kurzen Namen schauen kaum heraus, dafür ragen die längeren – zu denen gehört die Robert-Bunsen-Straße – aus den Fächern hervor. 

Hier liegt ein Großteil der Rüsselsheimer Straßen griffbereit. Denn manchmal muss es schnell gehen mit dem Ersatz eines alten Straßennamenschildes. Zum Beispiel nach einem Unfall, bei dem ein Straßenschild abgerissen wird. Dann rückt der Städteservice aus und montiert den Ersatz.

Es gibt viele verschiedene Formen von Straßennamenschildern in Deutschland. Während beispielsweise in Mainz der Untergrund blau und rot gehalten ist (für Straßen, die parallel und quer zum Rhein verlaufen), hat man sich in Rüsselsheim schon vor Jahren für schwarze Schrift auf weißem Grund entschieden. Früher dagegen waren die Straßenschilder blau mit weißer Schrift, und bestanden aus emailliertem Blech. 

Neue Straßennamenschilder werden allerdings nicht nur nach Unfällen montiert. Sie müssen vielmehr regelmäßig ersetzt werden, wenn sie durch Verwitterung nicht mehr gut lesbar sind – der Durchschnitt für den Austauschrhythmus liegt bei acht Jahren. Die Abwicklung ist dabei ein eingespielter Prozess: Bestellt werden die Schilder vom Tiefbauamt der Stadt Rüsselsheim am Main, hergestellt werden sie von dem Rüsselsheimer Unternehmen VSG, der Städteservice schließlich ist für die Lagerhaltung und Montage verantwortlich. 

Für moderne Straßenschilder kommen Hohlprofile aus Leichtmetall zum Einsatz, auf welche die Straßennamen aus beschrifteter Folie aufgeklebt werden. Die Schilder selbst mit stabilen Trägern verschraubt, die an Schilder- oder Laternenmasten befestigt sind. Diese Profile sind pfiffig konstruiert: Sie haben sie am unteren Rand eine Nut, in die ergänzende Schildchen mit einem T-förmigen Querschnitt eingeschoben werden können. Damit sich die Menschen auch überall dort zurechtfinden, wo Hausnummern in Seitenarmen der eigentlichen Straße liegen – wie beispielsweise in der Rüsselsheimer Robert-Bunsen-Straße.