Feuer und Flamme für die Jugendarbeit

Unten flackerte das Feuer, oben zogen die Funken wie glänzende Sternschnuppen ihre Bahn durch den Nachhimmel:


Die traditionelle Weihnachtsbaumverbrennung der Freiwilligen Feuerwehr Rüsselsheim-Bauschheim am vergangenen Samstagabend bot ein spektakuläres Bild. Rund 300 Christbäume gingen pünktlich um 18 Uhr im Feld in Flammen auf. Beobachtet wurde das festliche Feuer von rund 100 Besuchern aus dem Stadtteil. Besonders viele Familien mit Kindern waren zu der abendlichen Veranstaltung gekommen, bei der die Feuerwehr heiße Getränke und Gegrilltes anbot. Der Erlös, sagte Wehrführer Ralf Guthmann, kommt der Kinder- und Jugendarbeit der ehrenamtlichen Brandschützer im Stadtteil zugute. Derzeit hat die Einsatzabteilung 58, die Jugendfeuerwehr 24 Mitglieder.

Die gute Kooperation des Städteservice Raunheim Rüsselsheim (STS) mit den Brandschützern hat das Feuer auch in diesem Jahr wieder möglich gemacht. Denn die Fachleute der Abfallsammlung lieferten die abgeschmückten Weihnachtsbäume in Abstimmung mit der Feuerwehr direkt ins Bauschheimer Feld. Den kürzesten Weg hatte dabei das weiße Pressmüllfahrzeug des STS, das die Christbäume im Stadtteil selbst sammelte: Die am Montagmorgen in den Bauschheimer Straßen eingesammelten Bäume wurden schon am Mittag auf dem von der Feuerwehr ausgesuchten Platz abgeladen. Eine zweite Fuhre folgte am frühen Nachmittag desselben Tages, sie stammte aus Königstädten.

„Wir unterstützen die Freiwillige Feuerwehr auf diese Weise gerne bei ihrem Engagement für die Nachwuchsförderung“, sagt STS-Chef Jens Will. Die Zusammenarbeit zwischen Abfallsammlung und Brandschützern hat eine gute Tradition, die vor die Gründung des Städteservice am 1. Januar 2016 zurückgeht. Denn bereits seit insgesamt zehn Jahren liefert die Rüsselsheimer Müllabfuhr die Christbäume für das Feuer. Früher sammelte die Jugendfeuerwehr die Bäume selbst ein. Doch davon sehen die Brandschützer aus Unfallverhütungsgründen schon seit vielen Jahren ab, erklärt Wehrführer Guthmann: „Mit dieser Entscheidung übernahmen wir damals die Verantwortung für die Sicherheit der Kinder und Jugendlichen,“ sagt Guthmann.

Sicherheit zählte auch beim Feuer im Bauschheimer Feld: Der hell beleuchtete Stadt mit Getränken und Grill war mit ausreichendem Abstand zum Feuer aufgestellt. Und die Feuerwehrleute Phil Batke und Leonard Kirchner gingen beim Entzünden der Bäume in Schutzkleidung mit größter Umsicht vor. Das erwies sich auch als ganz richtig und wichtig. Denn trotz mehrerer nasser Tage, in denen die Bäume auf dem Feld lagen, brannten die ausgetrockneten Nadelbäume nach dem Entzünden mit einer Gasflamme sofort lichterloh.

Mit großen Augen verfolgten die Besucher aller Altersgruppen die Flammen und den Flug der brennenden Nadeln durch die Nachtluft. Bei manchen Mädchen und Jungs dürfte dieser Abend auch das Interesse für die eigene Aktivität in den Reihen der Kinder- oder Jugendfeuerwehr geweckt haben. Das wäre ganz im Sinne der Feuerwehr. Denn ihre aktiven Mitglieder gewinnt die Einsatzabteilung schon seit vielen Jahren hauptsächlich durch die engagierte Nachwuchsarbeit. Das ist ehrenamtliches Engagement für alle Menschen in der Stadt mit großer Perspektive. Der Städteservice trägt mit der Sammlung der Christbäume für das Bauschheimer Feuer einen Teil dazu bei.